Im Frühjahr geht`s los und erst im Winter wird es wieder ruhiger. Zecken werden ab einer Temperatur von etwa 8°C aktiv, abhängig von der Art und dem Stadium, in dem sie sich befinden. Dabei übertragen die unbeliebten Naturbewohner immer wieder verschiedene Krankheiten, mit teilweise schlimmem Verlauf. Für Jäger und ihre Hunde sind Zecken ein ernstzunehmendes Risiko, das nicht unterschätzt werden sollte.
FSME: Frühsommer-Meningoenzephalitis
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute. Die Erreger kommen in vielen Ländern Europas, Russland und Asien vor. Sie vermehren sich hauptsächlich in kleinen Nagetieren wie z.B. Mäusen. Aus zahlreichen Studien ist bekannt, dass das Virusvorkommen in den Zecken stark schwanken kann. Im Mittel tragen in Risikogebieten 0,1% bis 5% der Zecken FSME-Viren in sich. Da FSME schwerwiegende Folgen haben kann und bei einem Teil der Erkrankten dauerhafte Schäden hinterlässt, kann eine Impfung, nicht nur für uns Jäger, sinnvoll sein. Die FSME-Impfung bietet einen wirksamen Schutz und sollte von jedem in Betracht gezogen werden, der regelmäßig im Wald unterwegs ist.
Lyme-Borreliose: Eine unterschätzte Gefahr
Die Lyme-Borreliose ist eine Krankheit, die durch eine Infektion mit Bakterien der Art Borrelia burgdorferi (Borrelien) verursacht wird. Diese werden durch Zeckenstiche auf den Menschen übertragen, es ist keine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch möglich. Die ersten Anzeichen einer Borreliose kann die Wanderröte sein. Sie tritt nach einigen Tagen (bis Wochen) nach dem Zeckenstich auf. Diese deutliche ringförmige Hautrötung ist oft im Zentrum blasser als am Rand. Der rote Ring wandert dann allmählich nach außen. Weitere allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen, Müdigkeit können hinzukommen.
Vorsorge und Schutzmaßnahmen
Auch wenn es nicht immer möglich ist, wäre es am sinnvollsten, Zecken von der Haut fernzuhalten. Lange Kleidung und festes Schuhwerk sind schon mal der erste Schritt. Immer mehr Hersteller für Outdoorbekleidung bieten integrierten Insektenschutz an. Das bedeutet, dass diese Kleidungsstücke meist mit einer Anti-Insektenbeschichtung aus Permethrin imprägniert sind. Produkte wie die Funktionshose und das Funktionshemd „Amazonas“ von Hubertus sind ideal für Jäger, die sich schützen möchten. Auch verschiedene Sprays und Cremes können uns helfen, die Blutsauger vom Leib zu halten. Das AttraTec Insektenschutz Pumpspray wirkt gegen Zecken und Mücken und ist ein unverzichtbarer Begleiter im Revier.
Trotz der vielen Vorsichtsmaßnahmen ist es auch wichtig, sich nach den Outdooraktivitäten gründlich nach Zecken abzusuchen. Sollte es doch mal eine geschafft haben, bis unter die Kleidung vorzudringen, können wir sie oft noch am Biss hindern und falls nicht, mit einer geeigneten Zeckenzange oder Zeckenkarte, nach kurzer Zeit wieder entfernen. In unserem Online-Shop finden Sie eine Auswahl an Zeckenzangen und Zeckenkarten, die speziell für diesen Zweck entwickelt wurden.
Schutz für den Jagdhund
Unsere treuen Begleiter dürfen wir auch nicht vergessen. Es gibt verschiedene Mittel, wie Sprays und Tabletten, die zur Vorsorge bestimmt sind. Informieren Sie sich bei Ihrem Tierarzt über die Borreliose-Impfung für den Hund und nach der Arbeit wird er natürlich auch nach den Plagegeistern abgesucht. Produkte wie Hundehalsbänder mit integriertem Zeckenschutz bieten zusätzlichen Schutz für Ihre vierbeinigen Freunde.
Fazit
Zecken sind ein ernstzunehmendes Problem für Jäger und ihre Hunde. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen und Schutzmitteln können Sie jedoch das Risiko minimieren. Achten Sie darauf, gut ausgerüstet in die Natur zu gehen und sich nach dem Ausflug gründlich zu untersuchen. Schützen Sie sich und Ihre Hunde, um eine sichere und gesunde Jagdsaison zu genießen.
Ich wünsche euch Waidmannsheil und guten Anblick!
Autor: Thomas Wierer - Jäger und Experte bei HUNTIFY 06/2024